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  • Neues Zuhause für Molch und Unke

    Eine gute Idee zeichnet sich oft durch ihre Einfachheit aus. Die Stadt Chur setzte im Frühjahr 2023 gemeinsam mit Pro Natura und dem kantonalen Amt für Natur und Umwelt eine solche ökologische Idee um. Die Ausgangslage dafür sind die stark bedrohten Amphibienarten Fadenmolch und Gelbbauchunke und deren dringend benötigten Laichmöglichkeiten. Vor allem in Siedlungsgebieten ist das ein grosses Problem.

    Starkstromleitungsmasten als Lösung
    Als Lösung hat Pro Natura das ungenutzte Potenzial von schweizweit bestehenden Starkstromleitungsmasten erkannt. Die Fläche zwischen den vier Fundamenten der Masten wird nur selten genutzt und muss trotzdem regemässig vom Betreiber bewirtschaftet werden. In Chur stehen die Masten fernab von Bauzonen im Waldgebiet, wo sich die Arten ausserhalb der Laichzeit aufhalten. Sie stehen optimal entlang des Rheins und sind gut besonnt, was Amphibien wie Molch und Unke sehr entgegenkommt. Fehlt einzig eine kleine Wasserfläche, welche den Amphibien als Laichstandort dient sowie ein Asthaufen für den Unterschlupf.

    Gemeinsam für eine gute Sache
    Pro Natura hat im Raum Bern bereits erfolgreich ein Pilotprojekt umgesetzt. Das schweizweite Projekt der Amphibientümpel unter Hochspannungsmasten findet auch in Chur breite Unterstützung auf allen privaten und behördlichen Ebenen. Ebenfalls hinter dem Projekt steht Swissgrid, die Eigentümerin der Masten sowie der Kanton Graubünden mit der Finanzierung der Erstellung der Tümpel. Zudem haben private Landeigentümer und die Stadt dem Projekt grünes Licht gegeben. So werden ab Ende März unter insgesamt elf Starkstromleitungsmasten entlang des Rheins Amphibientümpel erstellt.

    Bau und Unterhalt durch Stadt Chur
    Pro Natura hat das Büro Naturschutzlösungen, konkret Judith Reusser und Wolfgang Bischoff, mit der Planung und Umsetzung des Projekts beauftragt. Die Abteilung Wald und Alpen der Stadt Chur wurde in enger Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Natur und Umwelt mit der Erstellung sowie dem künftigen Unterhalt dieser Amphibientümpel beauftragt. So können Fadenmolch und Gelbbauchunke bereits in diesem Jahr ihr neues Laichrevier beziehen.

     

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