Sicherungs- und Konservierungsarbeiten an der Burgruine Lichtenstein

Ein Blick von Chur Richtung Norden zeigt die imposant eingerüstete Burgruine Lichtenstein. Dahinter läuft bis Ende 2024 eine von vielen Fachstellen koordinierte Sicherung und Konservierung des historischen Wahrzeichens.

Die Burgruine Lichtenstein – oft liebevoll "Katzenburg" genannt – thront beeindruckend über dem Ortsteil Haldenstein. Diese Stätte bietet nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern erzählt auch eine Geschichte, die Jahrhunderte zurückreicht - auf die Herren von Lichtenstein, welche familiär auch mit der Haldensteiner Burg verknüpft sind. Im 13. Jahrhundert erlosch der Lichtensteiner Zweig und ihr Besitz ging an Haldenstein über. Bis ins 15. Jahrhundert findet man Hinweise darauf, dass die Burg teilweise bewohnt und bewirtschaftet wurde. Einst ein wichtiger Teil der Verteidigungsanlagen, ist die Burgruine Lichtenstein heute ein beliebtes Ausflugsziel für Geschichtsinteressierte, Naturfreunde und Familien.

Konservierung eines Wahrzeichens

Um die Burg auch für kommende Generationen zu erhalten, hat der Stadtrat entschieden, die Burgruine Lichtenstein zu konservieren. Gemäss der zuständigen Stadträtin Sandra Maissen soll dadurch einerseits die Katzenburg umfassend gesichert und andererseits Geschichte und Tradition eines Haldensteiner Wahrzeichens mit der Unterstützung des Kantons bewahrt werden. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende 2024 und werden unter der Leitung des Hochbaus der Stadt Chur in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Denkmalpflege und dem Archäologischen Dienst des Kantons Graubünden sowie einer Expertin im Bereich der Burgenkonservierung und Architektur durchgeführt. Im Oktober 2023 wurde das Projekt mit der Errichtung des Schutzgerüsts in Angriff genommen, wodurch ein aussergewöhnlicher Anblick geschaffen wird. Dieses dient einerseits dem Witterungsschutz, ermöglicht aber hauptsächlich die vorgängige Untersuchung und anschliessende Konservierung der Burgruine. Die ganze Konservierung umfasst die Sicherung des Mauerwerks, die Untersuchung und Dokumentation von Fundstücken sowie die Wiederherstellung von architektonischen Elementen. Alle Beteiligten legen dabei höchsten Wert auf hohe Standards im Denkmalschutz und historische Integrität, sodass die Arbeiten an diesem identitätsstiftenden Wahrzeichen nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch historisch korrekt umgesetzt werden.

Grosses Engagement

Dieses bemerkenswerte Konservierungsprojekt zeigt das Engagement für den Schutz des kulturellen Erbes und die Wertschätzung der Geschichte und Traditionen, die diese Region geprägt haben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 820'000 Franken und werden zu einem Drittel vom Kanton Graubünden getragen. Zudem werden weitere finanzielle Beiträge von gemeinnützigen Organisationen erwartet. Die Burgruine Lichtenstein ist während der gesamten Konservierungsarbeiten aus Sicherheitsgründen für Besucher und Besucherinnen nicht begehbar.