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  • Ökologische Aufwertung des Obertorer Mühlbachs

    11. April 2024

    Im Zusammenhang mit dem Neubau der Fachhochschule Graubünden (FHGR) realisieren die Tiefbaudienste der Stadt seit Mitte März 2024 eine Teilumlegung mit Renaturierung und ökologischer Aufwertung des Obertorer Mühlbachs im Abschnitt Ringstrasse – Pulvermühle.

    Ab der Ringstrasse wird der Obertorer Mühlbach neu entlang dem Ausbauprojekt FHGR geführt und endet beim bestehenden Einlaufbauwerk zum Areal Pulvermühle. Durch die Teilumlegung für den Ausbau der FHGR wird nicht nur eine ökologische Aufwertung des Obertorer Mühlbachs erreicht, sondern er wird auch in die angrenzende Parklandschaft integriert, wobei vorhandene Naturelemente bis an die Geländekante eingefügt werden.

    Geschichte
    Die Churer Mühlbäche sind keine natürlichen Gewässer. Die beiden Mühlbäche wurden bereits zu Römerzeiten als Abwasserentsorgung gebaut und später zu Industrie- und Bewässerungszwecken genutzt. Heute findet das Wasser kaum noch industrielle Verwendung, abgesehen von den Kleinkraftwerken Rheinmühle der Grüninger Mühlen und Willy Sand am Untertorer Mühlbach. Das Gewässer wird heute ausschliesslich aus dem Überlauf der GKC-Zentrale Kraftwerk Sand gespiesen. Künftig soll auch vermehrt Oberflächenwasser eingeleitet werden zur Entlastung der ARA Chur.

    Ökologie
    Der Obertorer Mühlbach ist im betroffenen Abschnitt aktuell kein ökologisch wertvolles Gewässer und teilweise einbetoniert. Bedingt durch die künstliche Regulierung bleiben die Wassermengen konstant, wodurch keine natürliche Dynamik entsteht, auf welche viele wasserlebende Tiere angewiesen sind. Durch die baulichen Massnahmen am Mühlbach erfolgt eine Revitalisierung der Gewässerdynamik, welche unterschiedliche Fliessgeschwindigkeiten und somit wechselnde Strömungsverhältnisse entstehen lässt. Ergänzt mit struktur- und artenreichen Ufervegetationselemente werden dadurch optimale Kleinlebensräume für Tiere geschaffen. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, werden die Massnahmen in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Parteien, wie Naturschutzbehörden, Ämtern geplant und umgesetzt.

    Naherholung
    Der Zugang zum Wasser wird auf zwei Teilbereiche beschränkt. Ein Zugang wird integrierender Bestandteil des neu entstehenden Parks im Zusammenhang mit dem Neubau der FHGR bilden. Der zweite Zugang ist an den neuen Rad- und Fussweg Kleinbruggen angeschlossen, welcher ab der Pulvermühlestrasse mittels einer Brückenkonstruktion aus Wellstahl über den Obertorer Mühlbach und via Grünzone "Klibrugga" bis zur Raschärenstrasse führt. Ausserhalb dieser beiden zugänglichen Bereiche wird der Zugang für Erholungssuchende mit entsprechender Gestaltung erschwert, damit diese ökologischen Bereiche nicht zu stark belastet werden. Für die Churer Bevölkerung und die Studierenden der FHGR entsteht die Möglichkeit für ein aktives Erleben des ökologisch aufgewerteten Obertorer Mühlbachs im Naherholungsgebiet Kleinbruggen, wie dies bereits im Abschnitt Obere Au erfolgt ist.