Churer Altglas wird zu Schaumglasschotter
Innovation Made in Graubünden

In Chur wird verschiedenfarbiges Glas gemischt gesammelt. Dadurch werden nicht nur hohe Infrastrukturkosten für farblich getrennte Sammlungen vermieden, diese Lösung trägt auch zu einer Innovation bei. Das bunte Glasgemisch wird in Graubünden zu einem vielfältigen Baustoff verarbeitet.

In Chur werden pro Jahr durchschnittlich rund 1450 Tonnen Altglas gesammelt. Oft werden Mitarbeitende des Werkbetriebs der Stadt darauf angesprochen, warum in Chur keine farbliche Trennung des Glases gemacht werde. Die Frage ist naheliegend, denn eine Gemischtsammlung hat zur Folge, dass das gesammelte Glas nur noch für Grünglas rezykliert werden kann. Die Antwort darauf zeigt auf, was mit dem gesammelten Werkstoff Glas geschieht und wie er innovativ und für einen überraschenden Verwendungszweck genutzt werden kann.

Aus Glas wird "Stein"
Das in Chur gesammelte Altglas wird dem Unternehmen Misapor in Surava zur Weiterverarbeitung zu einem Baustoff aus Schaumglasschotter geliefert. Das Glas wird dort zunächst gemahlen und anschliessend unter Zugabe von wenig mineralischem "Backpulver" in einem Ofen bei über 950 Grad gebacken. Während dieses Vorgangs schäumt die Glasmasse auf und wird schlussendlich zu schottergrossem Schaumglas. Dieses Material besteht aus viel eingeschlossener Luft. Dadurch wird der Schaumglasschotter zu einem aussergewöhnlichen Baumaterial, welches leicht und wärmedämmend ist.

Vielfältiges Baumaterial
Schaumglasschotter wird im Hochbau als hochwertiges, wärmedämmendes Material verwendet, während es aufgrund des geringen Gewichtes auch im Garten- und Landschaftsbau sowie in Sportplätzen Verwendung findet. Auch im Strassenbau erweist sich das vielfältige Produkt als echter Alleskönner. So gelangt das Churer Altglas in Form von Schaumglasschotter von Surava auf Bauplätze in der ganzen Schweiz. Ein Teil davon findet so auch den Weg wieder zurück nach Chur. Wie beispielsweise in den Wohn- und Geschäftshäusern Weisstorkel oder Rheinfels II oder der sich im Bau befindenden Kindertagestätte Türligarten. Wertschöpfung - Made in Graubünden.