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Energiebilanz 2024
Der Gesamtenergieverbrauch in der Stadt Chur ist gegenüber 2022 um 7,5 % gesunken. Dabei ist der Stromverbrauch um 2,3 % und der Wärmeverbrauch um beträchtliche 15,5 % gesunken. Einzig die Mobilität ist weiterhin steigend, insbesondere aufgrund der hohen Nachfrage nach Flugreisen.
Die Energiebilanz zeigt auf, welche Energieträger den heutigen Energiebedarf der Stadt Chur decken und in welchen Sektoren sowie zu welchem Zweck die Energie verwendet wird. Zudem geht daraus hervor, wie viele Tonnen CO2 pro Einwohner/-in und Jahr ausgestossen werden. In der aktuellen Energiebilanz werden die Daten des Jahres 2024 analysiert. Diese zeigen einen Verbrauch von rund 988 GWh Energie in Form von Strom, Wärmeenergie und Treibstoff, was rund 79 GWh weniger sind als noch zwei Jahre zuvor.
Sinkender Stromverbrauch
Der Stromverbrauch (ohne Strom für Wärme und Mobilität) von 213 GWh entspricht 21,5 % des Gesamtenergieverbrauchs. Davon stammen 82,6 % aus erneuerbaren Energiequellen, insbesondere aus Wasserkraft, Windenergie und zahlreichen neuen Solaranlagen, die zur lokalen Stromproduktion beitragen. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die neue Photovoltaikanlage auf der Schul- und Sportanlage Fortuna mit einer Leistung von 660 kWp sowie die zweite Anlage beim Werkhof auf der Werkhalle West mit 104 kWp. Mit dem hohen Wert an erneuerbarem Strom wird die Stadt Chur ihrer Vorbildrolle gerecht. Der Stromverbrauch pro Person sank im Vergleich zu 2022 leicht – von 5'357 kWh auf rund 5'166 kWh. In diesen Werten ist auch der Verbrauch von Gewerbe und Industrie enthalten. Betrachtet man nur den Stromverbrauch der privaten Haushalte, ist der Spareffekt der Energiemangellage von 2022 verpufft. Der Stromverbrauch der Haushalte stieg leicht um 2,7 % (ohne Strom für Wärme und Mobilität).
Mehr erneuerbare Quellen
Für das Heizen der eigenen vier Wände wurden 46,5 % des Gesamtenergieverbrauchs aufgewendet. Die Wärmequellen stammten dabei zu 40 % aus erneuerbaren Quellen wie Fernwärme, Holzheizungen und Wärmepumpen. Dies entspricht einer Steigerung um 7,5 % seit 2022. Damit heizen die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Chur mit rund 10 % mehr erneuerbarer Wärme als der Schweizer Durchschnitt. Auffällig ist dabei der starke Rückgang von Ölheizungen. Seit 2020 hat sich der Heizölverbrauch halbiert. Die Ölheizungen wurden vorwiegend durch Wärmepumpen und Anschlüsse an das Fernwärmenetz ersetzt.
Flugreisen trüben die Bilanz
Mehr als ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs der Stadt geht auf Treibstoffe zurück. Der effektive Energiebedarf 2024 für die Mobilität liegt höher als im Jahr 2022. Dies ist nicht auf den Strassenverkehr zurückzuführen, sondern auf die grosse Zunahme der Flugreisen, gerade auch nach der Corona-Pandemie. Der Energieverbrauch des Strassenverkehrs ist im gleichen Zeitraum hingegen leicht zurückgegangen. Erfreulich und überdurchschnittlich wächst demgegenüber der Anteil elektrisch betriebener Fahrzeuge. Im Jahr 2024 fuhren bereits 8,5 % der Churer Bevölkerung mit einem Personenwagen mit elektrischem Antrieb, ein Anstieg um 3,5 % gegenüber dem Jahr 2022. Die immatrikulierten Personenwagen in Chur haben im Verhältnis zur Einwohnerzahl hingegen nicht zugenommen. Seit 2020 sind immer noch gleich viele Personenwagen pro Einwohner immatrikuliert, nämlich 0,5 Personenwagen.