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  • Ein Stadtgebiet mit enormen Potenzialen

    24. Juni 2013
    Der Stadtteil Chur West wird in den nächsten Jahren ein völlig neues Gesicht erhalten. An einem ersten Informationsanlass haben die Stadtbehörden über die Planungszone Chur West informiert und Anliegende, Grundeigentümer und Investoren eingeladen, sich an der Planung zu beteiligen.
    Allein die Eckdaten zum Stadtteil Chur West sind eindrücklich: Dort, wo neben den neuen „Twin Towers“ samt neuer Einkaufsmeile bisher nur Garagenbetriebe, Baumärkte und Dienstleistungsunternehmen anzutreffen sind, sollen in den nächsten zehn bis 15 Jahren bis zu 1 Milliarde Franken in Hochhäuser und Neubauten investiert werden. Allein das Gebäudevolumen wird rund 2,6 Millionen Kubikmeter betragen und damit fast doppelt so gross sein wie die gesamte Churer Altstadt. Diese eindrücklichen Dimensionen haben den Stadtrat veranlasst, für die Dauer von zwei Jahren die Planungszone Chur West zu erlassen, um jede weitere Bautätigkeit zu koordinieren. „Es ist wichtig, dass sich die beteiligten Akteure zum jetzigen Zeitpunkt über die Art und Zielrichtung der Entwicklung einig werden“, sagte Urs Marti an einer Informationsveranstaltung, zu der über 200 Personen geladen waren. „Wir wollen, dass unsere Stadt noch attraktiver wird und die verschiedenen Bedürfnisse optimal befriedigt werden.“

    Planungssicherheit
    Im Jahre 2006 wurden in der Stadt Chur mit der Volksabstimmung über den generellen Erschliessungs- und Zonenplan die Grundlagen für die Entwicklung in Chur West gelegt: „Chur West wurde zur Zentrumszone und damit zu einem Gebiet, wo die grössten Nutzungsreserven der Stadt liegen“, sagte Stadtarchitekt Peter Göldi. „Mit der Planungszone wollen wir nun erreichen, dass sich alle Beteiligten auf die Spielregeln für die Gebietserschliessung einigen und keine Bautätigkeiten die künftigen Spielräume einschränken“. Erstmals wurde damit in der Stadt Chur eine Planungszone mit öffentlichem Mitwirkungsverfahren verhängt: „Aus stadtplanerischer und städtebaulicher Sicht sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber der Gesamtbevölkerung bewusst“, betonte der Stadtarchitekt. Die Reaktionen auf diese Planungszone seien durchwegs positiv gewesen: „Sowohl die Investoren als auch Grundeigentümer und Anliegende haben es begrüsst, dass durch das Mitwirkungsverfahren auch eine Planungssicherheit gegeben ist“.

    Öffentliche Mitwirkung
    Das errechnete neue Einwohnerpotenzial wird von der Stadtplanung mit 6400 Personen angegeben. „Dieser Umstand bedeutet, dass neben der verkehrsmässigen Erschliessung auch die sozialen Rahmenbedingungen beachtet werden müssen“, sagte Stadtpräsident Urs Marti, „dazu zählen Freiflächen, Schulen und Erholungsräume“. Rechnet man das angrenzende Gebiet Kleinbruggen dazu, wo in den nächsten Jahren sehr viel neuer Wohnraum entsteht, werde die Stadt in Zukunft ein völlig neues Gesicht bekommen.

    Mit der ersten Informationsveranstaltung ist das Mitwirkungsverfahren offiziell eröffnet worden, welches in den nächsten Monaten durch weitere Veranstaltungen intensiviert wird. Die Stadt hat ein Prozessteam aus Fachleuten zusammengestellt, welches die Federführung im Mitwirkungsverfahren übernehmen wird. Ende August findet eine erste Grossgruppenveranstaltung statt, wo sich alle Beteiligten bei der Erarbeitung von Lösungsansätzen einbringen können.
    Der Stadtrat an der Informationsveranstaltung.
    Unterstrichen durch ihre Anwesenheit die Bedeutung der Informationsveranstaltung: Stadtpräsident Urs Marti (links), Stadträtin Doris Caviezel-Hidber, Stadtrat Tom Leibundgut und Stadtarchitekt Peter Göldi. (Walter Schmid)