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Masanserstrasse – Meilenstein der Strassensanierung
Eine der umfangreichsten Strassenerneuerungen der Stadt Chur mit separater Bus- und Radspur und Werkleitungsbau konnte nach zehn Jahren Bauzeit im November 2023 grösstenteils fertiggestellt werden. Mit der Sanierung der Masanserstrasse wird eine städtische Hauptachse modernisiert und sorgt für eine sichere und reibungslose Verkehrsführung.
2.17 Kilometer ist sie lang und mit bis zu täglich 22'000 Fahrzeugen eine der meistbefahrenen dazu – die Masanserstrasse. Mit Unterbrüchen dauerte die aufwändige Strassenerneuerung in komplexen Bauetappen gegen zehn Jahre. Im 2013 startete das Grossprojekt nach der Kreuzung Masanserstrasse / Ringstrasse mit Lichtsignalanlage mit der Verbreiterung von zwei auf drei Fahrspuren. Ende Oktober dieses Jahres wurde die letzte grössere Bauetappe, von der Weisstorkelgasse zum Schulheim Masans, abgeschlossen. Im November wurde dieser Abschnitt bepflanzt und im Sommer nächsten Jahres wird der finale Deckbelag eingebaut. Im 2025 ist in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt Graubünden (TBA GR) der Bau des Kreisels Masanser-/Giacomettistrasse und im 2027 der letzte Abschnitt Abwasserleitung Ringstrasse bis AVIA Tankstelle geplant. Dann ist die Gesamtsanierung der Hauptverkehrsachse definitiv abgeschlossen und für alle Verkehrsteilnehmenden sicherer und angenehmer befahr- respektive begehbar.
Arbeit im Verborgenen
Die Strassensanierung der Masanserstrasse ist eine der umfangreichsten, die Chur je gemacht hat. Es war den federführenden Tiefbaudiensten der Stadt zusammen mit dem TBA GR und der IBC Energie Wasser Chur sehr wichtig, dass der Verkehr – trotz der teilweise langen Bauabschnitte – immer mit möglichst wenig Behinderungen fliessen konnte. Dabei erstaunt vor allem, dass nicht der eigentliche Strassenbau, sondern die darunterliegende Infrastruktur die Länge der Bauzeit beeinflusst. Man bedenke, dass über die ganze Strassenlänge neue Werkleitungen für Erdgas, Wasser, Strom, Fernwärme, Meteor- und Abwasser verlegt und mit allen Beteiligten koordiniert werden mussten. Ebenfalls mussten die Zufahrten für die Anwohnenden oder Geschäfte stets gewährleistet werden.
Verkehrsfluss und Sicherheit
In Bezug auf Verkehrsführung, Sicherheit (Schulweg) und Komfort konnte die Verkehrsachse stark verbessert werden. Ab Höhe Ringstrasse, wo der Verkehr stark zunimmt, wurde sie – mit Ausnahme des Abschnitts beim Haus zur Kante – stadtauswärts durchgehend mit einer Bus-, Taxi- und Velospur ergänzt. Stadteinwärts konnte auf der gesamten Länge der Radstreifen neu auf der Fahrbahn geführt werden. Mit dem neuen Kreisel Scalärastrasse wurde zudem der von der Scalärastrasse kommende Linksabbieger in Richtung Stadt entschärft. Die zu Fuss gehenden profitieren unter anderem von der Versetzung von Fussgängerstreifen oder der Schaffung von Mittelinsen für jede Fahrspur für Strassenüberquerungen. Im Rahmen der barrierefreien Mobilität wurden die Bushaltestellen behindertengerecht und mit einer erhöhten Haltekante ausgeführt. Dies ermöglicht einen vereinfachten Zustieg mit Rollstuhl oder Gehhilfen sowie mit Kinderwagen. In der Summe bedeutet dies eine Verbesserung der Strasseninfrastruktur für die gesamte Bevölkerung.
Mehr Platz für Bäume
Ökologische Aspekte sind aus dem modernen Strassenbau heute nicht wegzudenken. Dies ist mit verschiedenen Massnahmen auch entlang der Masanserstrasse eingeflossen. So wurde entlang der ganzen Strecke eine regelmässige Baumbepflanzung umgesetzt. Im gesamten Abschnitt wurden rund 100 neue Bäume gepflanzt oder ersetzt. In den Gebieten "Ruggabrächer" und "Wisatal" wurden Lebensräume für Kleintiere wie Igel, Echsen, Schlangen etc. nachgewiesen. Diese erhielten dank der Strassensanierung beim Haus zur Kante jetzt einen naturgerechten Durchlass, der unter der Strasse hindurchführt.
Weiter wurde ein neues Baumgrubensystem eingeführt. Federführend durch die Tiefbaudienste mit der Dienststelle Grün und Werkbetrieb sowie Hochbaudienste. Dabei wird im Unterbau eine Schicht Andeerer Schroppen eingesetzt und verdichtet. Das einheimische Steinmaterial bildet in Kombination mit feinem Substrat einen optimalen Wurzelraum für die Bäume mit Grünstreifen längs dem Strassenraum. Diese Lösung ist optimal für die Versickerung und ein perfekter Wasserspeicher, denn das Regenwasser vom Trottoir wird direkt in den Grünstreifen anstatt in das Abwassernetz, ARA, geleitet.
Da die Masanserstrasse eine der wenigen Kantonsstrassen durch die Stadt ist, werden die Kosten für die Gesamterneuerung durch das TBA GR und den Ausbau im Rahmen eines Agglomerationsprojekts durch Kanton und Bund finanziell massgeblich unterstützt.
Zugehörige Objekte
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