Der Stadtrat kommunizierte am 30. März 2020 ein Massnahmenpaket zur Abfederung der zahlreichen Auswirkungen der Corona-Krise auf die finanzielle Situation von Betrieben, Veranstaltern, Vereinen und Privatpersonen. Bisher sind knapp 200 Gesuche bei der Stadt eingegangen, wovon bereits 148 Anträge auf Gebühren- und Mieterlasse mit einem Totalbetrag von 153'000.-- Franken bewilligt werden konnten. Am meisten profitierten bisher der Sport und die Wirtschaft. Aus dem speziell eingerichteten Fonds erfolgten noch keine Auszahlungen. Ab sofort stehen für die Antragstellung ein Merkblatt und Gesuchsformulare zur Verfügung.

Die Stadt zieht nach eineinhalb Monaten Bilanz zum Massnahmenpaket Coronavirus. Dieses besteht aus mehreren Beschlüssen des Stadtrates sowie einem Fonds, welchem der Gemeinderat am 16. April 2020 zugestimmt und ihn mit 1 Million Franken geäufnet hatte. Alle eingehenden Gesuche werden von einer departementsübergreifenden Arbeitsgruppe unter Federführung von Stadtrat Patrik Degiacomi vorberaten und anschliessend vom Stadtrat beschlossen.

153'000 Franken für Erlasse von Gebühren und Mieten

Die Massnahmen in der Kompetenz des Stadtrates sollen vor allem kurzfristige finanzielle Engpässe überbrücken und die Liquidität der Betroffenen unterstützen. Zur Hauptsache wird dies erreicht, indem Jahresgebühren der Stadtpolizei (Aussenwirtschaften, Reklametafeln, verlängerte Öffnungszeiten etc.) oder Mieten von städtischen Liegenschaften für Vereine im Bereich Sport, Kultur und Soziales zur Hälfte zurückerstattet werden. Nach eineinhalb Monaten konnten 148 von 173 eingegangenen Gesuchen in diesem Bereich bearbeitet und bewilligt werden. Der Totalbetrag von 153'000 Franken floss folgendermassen in die verschiedenen Bereiche:

• 41 % oder 63'193.-- Franken in den Sport
• 37 % oder 56'014.-- Franken in die Wirtschaft
• 16 % oder 24'353.-- Franken in die Kultur
• 6 % oder 9'618.-- Franken in das Soziale

Neben diesen Beträgen beinhaltet das Paket verschiedenste städtische Beiträge in die Kultur (Defizitgarantien und Leistungsvereinbarungen), in den Sport (Jugendsportfördergelder), in den Sozialbereich (Familienergänzende Kinderbetreuung, Spielgruppen, Freizeitorganisationen wie Pfadis etc.), in die Bildung (Sing- und Musikschulen) und weitere Leistungserbringende. In diesen Bereichen werden Beiträge im üblichen Umfang ausbezahlt, auch wenn die Leistungen in diesem Jahr nicht vollumfänglich erbracht werden konnten. All diese Beiträge sind im städtischen Budget 2020 enthalten und belasten die Stadt nicht zusätzlich.

Auszahlungen aus Fonds Coronavirus ab sofort möglich

Der vom Gemeinderat bewilligte Fonds Coronavirus wurde mit 1 Million Franken geäufnet. Er soll in Härtefällen zum Einsatz kommen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Insbesondere sollen davon Vereine oder andere Körperschaften in den Bereichen Sport, Kultur, Soziales, Bildung oder Gesellschaft unterstützt werden, um ihre Durchhaltefähigkeit in der aktuellen Krise zu stärken. Bisher sind 13 Gesuche eingegangen und in Abklärung. Unterdessen stehen für Gesuchstellende ein Merkblatt sowie Gesuchformulare zur Verfügung, welche die Antragsstellung und Bearbeitung erleichtern. Diese können auf der Corona-Homepage der Stadt heruntergeladen werden: https://coronachur.ch/news-und-merkblaetter

Der Stadtrat ist der festen Überzeugung, dass diese Massnahmen notwendig sind, um die finanzielle Durchhaltefähigkeit der Bevölkerung, der Wirtschaft, der Kultur und der zahlreichen Vereine zu gewährleisten. Er setzt alles daran, diese Krise – mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln – zu meistern. Dies wird gelingen. Nicht zuletzt dank der Bevölkerung der Stadt Chur, den vielen Freiwilligen, den Vereinen, den Betrieben und Veranstaltenden, die in der jetzigen Krise ein grosses Mass an Durchhaltewillen, Solidarität, Flexibilität und vor allem Verständnis gezeigt haben.