Die Firma Basler & Hofmann AG ist ein Ingenieur- und Planungsbüro und verfügt über ein breites Know-how und entsprechende Praxisnähe im Bereich der Sicherheitsanalyse von Anlässen. Sie hatte den Auftrag, die Maiensässfahrt von der Planung über die Durchführung bis zur Auswertung einer Risikoanalyse zu unterziehen. Die Abklärung des tragischen Unfallereignisses vom 23. Mai 2019 wird hingegen von der Staatsanwaltschaft Graubünden abgeklärt und war nicht Teil des Auftrages. In einem Vorgehen von vier Schritten – Begehung vor Ort inkl. Grundlagenstudium und Interviews mit Stakeholdern, Erarbeitung einer Referenzbasis (best-practice), Durchführung der Situationsanalyse und Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen – wurde der Churer Traditionsanlass auf seine Sicherheit durchleuchtet. Der Schlussbericht der Basler & Hofmann AG zeigt auf, dass keine Anhaltspunkte gefunden wurden, welche die Maiensässfahrt in Frage stellen würden. Das Sicherheitsniveau ist entsprechend gross und wird sogar höher eingestuft als bei vergleichbaren Schulwanderungen.

Zu einer ganzheitlichen schulischen Ausbildung gehört nicht alleine der Unterricht im Klassenzimmer. Auch Schulreisen und -ausflüge gehören dazu, welche neben dem gemeinsamen Erlebnis das soziale Miteinander vertiefen und die Selbstkompetenz der Schülerinnen und Schüler gerade im Gefahrenbereich weiterentwickeln. Solche Anlässe sind immer auch mit Risiken verbunden, vergleichbar mit Schwimmunterricht und Sportanlässen jeglicher Art. Dennoch gehören sie zum schulischen Alltag und sind für eine gesunde Entwicklung der Kinder und Jugendlichen wichtig. Eine 100%-ige Sicherheit ist trotz aller Sicherheitsmassnahmen dennoch nie gegeben, ein Restrisiko bleibt immer vorhanden. Dessen gilt es sich bewusst zu sein. Risiken müssen aber minimiert werden, sodass grösstmögliche Gewähr besteht, dass die anvertrauten Schülerinnen und Schüler nach einem Schulanlass wieder wohlbehalten in die Obhut der Erziehungsberechtigten gegeben werden können.

Die Firma Basler & Hofmann AG macht einige Empfehlungen, wie die Sicherheit im Rahmen der Maiensässfahrt grundsätzlich noch weiter optimiert werden könnte. Aus diesen Massnahmen können hingegen keinerlei Rückschlüsse auf mögliche Ursachen des Unglücks vom 23. Mai 2019 gezogen werden. Basler & Hofmann AG rät explizit von zu vielen neuen Regulierungen ab. Sie erachten eine gute Sicherheitskultur als die wirksamste Sicherheitsmassnahme und machen im Bericht Hinweise, wie dies erreicht werden kann. Die konkretesten empfohlenen Massnahmen lauten:

• Aufgaben und Verantwortlichkeiten festlegen
• Für Compliance sorgen (bestehende Regelungen durchsetzen)
• Die Vorgaben der Maiensässkommission sind einzuhalten
• Information der Erziehungsberechtigten zur Maiensässfahrt
• Einführung neuer Lehrpersonen in die Maiensässfahrt

Der Stadtrat, die Stadtschule und die zuständige Maiensässkommission übernehmen diese Vorschläge und werden sie in die Vorbereitung der Maiensässfahrt 2020 einfliessen lassen.

Der Stadtrat dankt der Firma Basler & Hofmann AG für die zeitintensive Arbeit. Er schaut der Maiensässfahrt 2020 mit Zuversicht entgegen, auch wenn das Gedenken an das tragische Ereignis der Maiensässfahrt 2019 in den Köpfen und Herzen haften bleibt.