Kopfzeile

Inhalt

  • Streetwork wird weitergeführt

    31. März 2021

    Das Pilotprojekt Streetwork der Stadt Chur wird bis Ende 2021 verlängert

    Der Churer Stadtrat ist sehr besorgt über die offene Drogenszene, welche insbesondere im Stadtpark zu beobachten ist. Er versucht der Verwahrlosung und Verelendung der Betroffenen entgegen zu treten und die öffentliche Ordnung zu verbessern. Der Stadtrat verlängert nun die Vereinbarung mit dem Verein Überlebenshilfe Graubünden für das Pilotprojekt Streetwork, welches im Mai 2020 seine Arbeit aufgenommen hatte. Auf den Winter 2021/2022 hin wird der Betrieb eines begleiteten Konsumraums geplant, sofern der dafür zuständige Kanton Graubünden mitzieht.

    Die intensive Bearbeitung der Drogenszene im 2020 zeigte eine leichte Beruhigung der sehr unbefriedigenden Situation. Insbesondere konnte die Betreuung der Betroffenen verbessert und mit verschiedenen Massnahmen dem Betteln und einer überkantonalen Sogwirkung entgegengewirkt werden. Die Situation im Churer Stadtpark und auch an anderen Orten in der Stadt ist aus Sicht des Stadtrates aber nach wie vor prekär. Nach bald einem Jahr Streetwork verlängert der Stadtrat deshalb das erfolgreich angelaufene Pilotprojekt bis Ende 2021. Der Bedarf ist ausgewiesen und ein Abbruch würde unweigerlich zu einer Verschlechterung der Situation führen. Gemäss Artikel 10 des kantonalen Suchthilfegesetzes hat der Kanton jedoch für ambulante und stationäre Angebote im Bereich der Suchtprävention und Suchthilfe zu sorgen. Deshalb ersucht der Stadtrat den Kanton in einem Schreiben um die Mitfinanzierung der Pilotphase und die Übernahme der Aufgabe auf Anfang 2022.

    Der Stadtrat fordert den Kanton in einem weiteren Schreiben auf, einen begleiteten Konsumraum auf den Winter 2021/2022 hin in Kombination mit Streetwork zu betreiben. Denn Streetwork alleine genügt nicht, wie Betroffene und Fachleute unisono feststellen. Der Umstand, dass illegale Suchtmittel in der Nähe von Schulanlagen im öffentlichen Raum ungeschützt konsumiert werden, ist aus Sicht des Stadtrates absolut inakzeptabel. Ohne eine geschützte Konsummöglichkeit sind Verbesserungen der Situation schwer möglich. In einem begleiteten Konsumraum würden nebst der gesicherten Hygiene auch Beratung und Begleitung ermöglicht und Substanzen auf ihre genaue Zusammensetzung geprüft werden. Im öffentlichen Raum könnte die Ordnung somit besser wiederhergestellt werden. Die Stadt Chur hat bereits eine Standortevaluation vorgenommen und Mitfinanzierungsmöglichkeiten sichergestellt. Sie setzt alles daran, damit ein Konsumraum schon ab November 2021 in Betrieb genommen werden kann. Aufgrund der gesetzlichen Zuständigkeit des Kantons ist dies jedoch nicht alleine durch die Stadt möglich.

    Stsreetwork
    Auf Social Media teilen